Reiseführer "Erinnerung verbindet Region Oder-Warthe"

41 Geme i nsamer H i stor i scher Kulturraum Geme i nsamer H i stor i scher Kulturraum Die Anfänge des Brauens in der Region Lebus gehen bis ins 14 . Jahrhundert zurück, als das Flüsschen Vietze und das Dorf Vietz in den Besitz des Zister- zienserordens von Mironic übergingen. Die Erfolgsgeschichte der heutigen Brauerei begann 1848 , als Ernst Ferdinand Handke von Lagow nach Witnica kam und die Brauerei über- nahm. Sie blieb in Familienbesitz, bis 1945 die deutschstämmige Bevölke- rung im Zuge der Westverschiebung Polens vertrieben wurde. Die sowjeti- schen Besatzer wollten die Brauerei ursprünglich demontieren und in die Ud SSR exportieren, so wie viele andere Brauereien der Region. Glücklicherweise wurde dieser Plan nicht umgesetzt. Bis Anfang der 1990 er Jahre war die Brauerei Staats- betrieb der Volksrepublik Polen, dann wurde sie privatisiert und später in eine Aktiengesellschaft umgewan- delt, die bis heute Bier am Standort produziert. Das Brauereimuseum auf dem Ge- lände der Brauerei informiert zur Lebuser Brauereimuseum Witnica Noch heute wird in Witnica Bier gebraut. Die Geschichte des Brauhandwerkes wird in einem Museum auf dem Gelände der Brauerei dokumentiert. Kontakt: Marii Konopnickiej 1 66 - 460 Witnica, Polen www. muzeum-witnica.pl Geöffnet: Januar–Dezember GPS : 52 ° 40 ‘ 24 . 1 “N 14 ° 54 ‘ 00 . 2 “E Lebuser Brauerei- museum Witnica i Frankfurt (Oder) erhielt 1253 das Stadt- recht und entwickelte sich aufgrund seiner Lage an der Oder und des Zuzugs von Händlern aus Nordwest- deutschland und Flandern schnell zu einem Handelszentrum. Durch den Sitz der ersten Universität in Brandenburg führte dies bereits im Gründungsjahr 1506 zum Zuzug von über 900 Stu- denten aus deutschen und benach- barten Ländern. Der Dreißigjährige Krieg dezimierte die Bevölkerung auf ein Fünftel. Doch die Universität und die Bedeutung als Umschlagplatz für Waren zwischen Deutschland und Osteuropa sorgten für einen erneuten wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt. In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges und danach wurden über Frankfurt (Oder) tausende Menschen aus den evakuierten Ostgebieten nach Deutschland gebracht. Nachdem beim Vormarsch der Roten Armee in Rich- tung Berlin alle Oderbrücken zerstört wurden, schuf die 1952 eröffnete Brücke der Freundschaft wieder eine Straßenverbindung zwischen den beiden Städten Frankfurt (Oder) und dem 1945 gegründeten Słubice. Kleist-Museum Das Museum widmet sich dem Lyriker und Dramatiker Heinrich von Kleist an seinem Geburtsort Frankfurt (Oder). Zu den bekanntesten Persönlichkei- ten der Stadt zählt Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist ( 1777 – 1811 ). Frankfurt (Oder) ist der Geburtsort des deutschen Lyrikers und Dramatikers. Bereits 1922 wurde von der 1920 in Berlin gegründeten Kleist-Gesellschaft im Geburtshaus des Dichters das erste Gedächtniszimmer eingerichtet, das 1937 als Kleist-Ausstellung in das Oderland-Museum im Lienau-Haus eingegliedert wurde. Heute pflegt das Kleist-Museum das geistige und literarische Erbe Heinrich von Kleists in der ehemaligen Garnisonsschule. Kontakt: Faberstraße 6 - 7 15230 Frankfurt (Oder), Deutschland www.kleist-museum.de Geöffnet: Januar–Dezember GPS : 52 ° 20 ‘ 37 . 6 “N 14 ° 33 ‘ 26 . 3 “E Kleist-Museum i Geschichte des Bierbrauens. Das his- torische Handwerk wird in Führungen anhand von vielen Exponaten äußerst anschaulich erklärt. Ein Museumsshop und eine virtuelle Ausstellung ergänzen das Angebot. 40

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